Abschaltung des 2G-Netzes könnte für Millionen Autofahrer zum Verhängnis werden
- Hussein Khanafer
- 13. Okt.
- 2 Min. Lesezeit

Deutschland steht vor einer weitreichenden Veränderung im Mobilfunkbereich – und Millionen Autofahrer könnten die Leidtragenden sein. Die geplante Abschaltung des 2G-Mobilfunknetzes bis 2028 hat Folgen, die weit über veraltete Handys hinausgehen. Besonders betroffen sind Fahrzeuge, die seit 2019 auf dem Markt sind und für den automatischen Notrufdienst eCall auf das 2G-Netz angewiesen sind. Was einst als Lebensretter im Notfall gedacht war, könnte nun zum Grund für eine nicht bestandene TÜV-Prüfung werden.
Lebensretter ohne Signal – eCall droht auszufallen
Wie das Magazin Auto Motor und Sport berichtet, könnte die Abschaltung des 2G-Netzes gravierende Konsequenzen für die Verkehrssicherheit haben. Das gesetzlich vorgeschriebene eCall-System, das bei einem Unfall automatisch den Notruf wählt, funktioniert in vielen Fahrzeugen ausschließlich über 2G. Fällt das Netz weg, ist kein automatischer Notruf mehr möglich – im schlimmsten Fall mit lebensgefährlichen Folgen für die Insassen.
Experten schlagen Alarm
Carsten Schneider vom Deutschen Feuerwehrverband warnt vor einem „erheblichen Verlust an Sicherheit“. Ohne 2G könnten zahlreiche Fahrzeuge keinen Notruf mehr absetzen, was Rettungskräfte im Ernstfall kostbare Minuten kosten würde. Besonders betroffen seien Fahrzeuge mit Typgenehmigungen seit März 2018, die ausschließlich über das 2G-Netz kommunizieren. Eine technische Alternative sei derzeit nicht flächendeckend verfügbar.
Auch Richard Goebelt vom TÜV-Verband sieht dringenden Handlungsbedarf. Da das eCall-System gesetzlich vorgeschrieben ist, gelten Fahrzeuge, bei denen es nicht funktionsfähig ist, als mangelhaft – was zur Nichtvergabe der TÜV-Plakette führen kann. Etwa 5,5 Millionen Fahrzeuge, vor allem Klein- und Mittelklassemodelle, könnten hiervon betroffen sein. Der TÜV fordert deshalb eine schnelle Anpassung der Verordnungen, damit ein ausgefallener eCall nicht automatisch als schwerer Mangel gewertet wird.

TÜV-Probleme absehbar – was Autofahrer wissen sollten
Wenn bis 2028 keine Lösung gefunden wird, droht vielen Autofahrern Ärger bei der Hauptuntersuchung. Selbst technisch einwandfreie Fahrzeuge könnten durchfallen, nur weil ihr Notrufsystem aufgrund der 2G-Abschaltung nicht mehr funktioniert. Hersteller und Politik stehen unter Druck, rechtzeitig auf 4G- oder 5G-basierte Alternativen umzurüsten oder gesetzliche Übergangsregelungen zu schaffen.
Die Zeit drängt – denn aus einer simplen Netzumstellung könnte sonst ein massives Sicherheits- und Bürokratieproblem werden, das Millionen Autofahrer betrifft.
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